Lindemann

Variationen:
Lindeman (um 1335), Lynde = Lyndeman (um 1456), Lingman (um 1490), Linnemann (um 1520), Lindemann (um 1578)
auch für Lindner (um 1348), Lindener (um 1381)

Der Name Lindemann ist eine Ableitung auf „mann“ vom Namen Linde. Der Name Linde hat mehrere Bedeutungen:

  • Wohnstättenname zu mhd. mnd. „linde“ = Linde und steht für jemanden, der bei einer Linde beziehungsweise bei der Dorflinde wohnte *
  • Herkunftname zu den Ortsnamen Linde (Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, ehemals Brandenburg/jetzt Polen, ehemals Pommern/jetzt Polen, Linda (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt)
  • Lind: Übername zu mhd. „linde“, „lint“ = lind, weich, sanft, zart, milde und mnd. „linde“ = weich und steht für einen sanftmütigen Menschen
  • Gelegentlich kann diesem Namen ein Hausname zugrunde liegen. („Ein Haus czu der gruenen lynden“ ist in Halle anno 1418 belegt.)

* Die Dorflinde fungierte als Gerichtsstätte. Nach alter Auffassung mußte das Recht unter freiem Himmel gefunden werden. So bezieht sich z.B. die Reichsacht auch auf die acht Himmelsrichtungen. Außerdem galt die Linde als heiliger Baum der germanischen Göttin Freya als Baum der Wahrheit, so dass die Befragten unter dem Lindenbaum eher die Wahrheit sagten. In einigen alten Rathäusern wird der Gerichtssaal immer noch als Gerichtslinde bezeichnet, obwohl dort kein Baum mehr steht und der Raum überdacht ist. Der Lindemann bzw. Mann von der Linde kann demzufolge als Dorfrichter fungiert haben.

Quelle: Namenslexikon Forum Familie Greve