Goda

Noch 1890 heißt es in einer Bemerkung im Sterberegister in Alfhausen „Der Vater ist von Geburt Franzose und seit der Revolutionszeit in Malgarten ansässig gewesen. Der Name ist im Laufe der Zeit vere…”. Der Name hat sich verändert, von Odar, Goddar und Godauer zu Goda. Zwei Hinweise gibt es auf einen Geburtsort St. Sedil oder Setil in Luxemburg aus der Zeit um 1737/60 und auf Dorange, Picardie, in Frankreich um 1765. Leider sind die genannten Örtlichkeiten in den Goda-Eintragungen nicht zu identifizieren, abgesehen von der Picardie. Die Picardie ist eine ehemalige Region und Provinz im Norden Frankreichs. Zwar gibt es einen kleinen Ort Doranges, doch liegt dieser im Süden Frankreichs. Luxemburg  war damals wesentlich größer und ein Teil der Österreichischen Niederlande. Es umfasste weite Gebiete im heutigen Belgien und sogar deutsche Gebiete. Man muß wohl davon ausgehen, das hier Verwechslungen bzw. Hör- und Übersetzungsfehler vorliegen.
 
Die Gründe zur Auswanderung müssen offen bleiben, haben aber nichts mit der Verfolgung der Hugenotten zu tun, die Protestanten waren. Die Umsiedlung von Henri Goda könnte dagegen eine Folge der antikirchlichen Strömungen und der Entchristianisierung in Folge der französischen Revolution von 1789-1799  sein. So nahm das Benediktinerinnen-Kloster Malgarten 1798 auch drei emigrierte französische Geistliche auf, unter ihnen ein Prior. Sie lebten drei Jahre in Malgarten und wurden von den Nonnen versorgt. Erst als 1801 französische Soldaten nach Malgarten kamen, zogen sie weiter.

Heinrich Gosmann